Schlossberg-Initiative Heidenheim

Gemeinsam für Vielfalt und mehr Lebensqualität in Heidenheim
 Nein zur Rodung auf dem Schlossberg!

Unsere Forderungen

  1. Keine weitere Waldabholzung am Schlossberg, weder für Betonfläche noch         für Wohnfläche.
  2. Reduzierung des Verkehrsaufkommens am Schlossberg, daher                                  – kein Ausbau von Parkmöglichkeiten für den FCH (kein Parkhaus im Katzental,          keinen Parkplatz Heeräcker)                
    – Begrenzung der Bebauung des Klinikgeländes auf das aktuell vorhandene Maß    
    – Alternatives Verkehrskonzept für Großveranstaltungen für eine ganzheitliche             Verkehrsentlastung
  3. Bewahrung der vielfältigen Orte und Angebote auf dem Schlossberg.
    – Erhaltung des Hockey- und des Baseballplatzes                                                                  – keine Abholzung des Kletterpark-Geländes für Parkplätze des FCH
    – Erhalt und Stärkung des Wildparks

Gemeinsam für ein lebenswertes und klimafreundliches Heidenheim!

Was bisher geschah

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Februar 2021

Umweltbericht zum Bebauungsplan „Fußballstadion/Heeräcker/Katzental"

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15.03 - 16.04 2021

Stellungnahmen der Bürger:innen zum öffentlich einsehbaren Aufstellungsbeschluss

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10. Juni 2021

Podium der FFF-Ortsgruppe: Auch der Schlossberg wird thematisiert

Hier nachzusehen: https://youtu.be/yPKuORlmnTc

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16. Juni 2021

Pressemitteilung zur Gründung der Schlossberg-Initiative

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17. Juli

Schlossberg Begehung und Vorstellung der Initiative mit Dr. Mechthild Freist-Dorr, stellvertretende Vorsitzende der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald

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Start der Petition, 17. Juli 2021

Warum wollen wir den Schlossberg schützen?

Der Schlossberg – ein Ort in Heidenheim für Wohnen, Freizeit und Erholung, der uns alle angeht. 

Bereits in den vergangenen Jahren wurde der gesamte Schlossberg durch eine Vielzahl baulicher Maßnahmen in seiner Funktion als Natur-, Erholungs- und Lebensraum beschnitten. Das Verkehrsaufkommen hat erheblich zugenommen, ebenso der Parkverkehr. Durch die geplanten Bebauungen Klinikum/Eichert und Fußballstadion/Heeräcker/Katzental soll diese Entwicklung nun auf eine Weise fortgesetzt werden, die für uns Menschen, für Tiere und für die Natur so nicht tragbar ist.  Besonders in Anbetracht der Klimakrise ist die Rodung intakter Wälder, die wir so dringend benötigen, ein katastrophales Zeichen.

Am Schlossberg sind zahlreiche Lebensbereiche vereint:

  • Wohnen (Klinikpersonal, Wohnsiedlung, Hotel),
  • Sport (Hockey, Baseball, Fußball),
  • Kultur (Naturtheater, Konzerte und Oper),
  • Erholung im Grünen für Jung und Alt,
  • Freizeitangebote für Familien (Wildpark, Kletterpark),
  • Genesung kranker Menschen (Krankenhaus).

Außerdem ist dieses Areal der Lebensraum von zahlreichen Tieren und Pflanzen. Der Lebens- und Gestaltungsraum all dieser Lebewesen muss respektiert und erhalten werden.

 

Dafür stehen wir, die wir hier leben und tätig sind:

Bewohner:innen des Schlossberges!

Die regionalen Gruppen von:

ADFC, Attac, BUND, DAV, Greenpeace, Fridays-, Health- und Parents For Future, Solar mobil, VDC und der Weltladen Heidenheim/Verein Partnerschaft 3. Welt e.V. und außerdem zahlreiche weitere Menschen aus der Region.

Unterschreiben Sie gleich hier und helfen Sie mit!

Berichterstattung

Die Gestaltung des Schlossberges bewegt viele Heidenheimer:innen!     So wurde die Thematik regelmäßig von der Heidenheimer Zeitung in Artikel und Leser:innen-Briefen (LM) öffentlich gemacht.

Eine Übersicht über die Pressearbeit zum Schlossberg finden Sie hier:

LM: Man muss den Wald auf dem Heidenheimer Schlossberg schützen!

– Michael Stein

Auf dem Schlossberg soll wieder ein Stück Wald einer Bebauung weichen. Diesmal im Bereich Voith Arena. Wozu brauchen wir den Wald dort oben? Nicht nur wegen des Erholungswerts, sondern auch, und das wird in Zukunft immer wichtiger werden, um auftretende Wetterextreme abzufedern. Eine Flächenversiegelung auf dem Berg hat bei Starkregenfällen zur Folge, dass Wasser nicht zwischengespeichert werden kann und man in der Innenstadt vielleicht nasse Füße bekommt.

50 Prozent der Fläche ist bewaldet

Auch der Artikel zum Verkauf des Wohnareals des Klinikums (HZ vom 8.12.) wirft einige Fragen auf. So sollen 29.800 Quadratmeter vom Klinikum und 7.500 Quadratmeter aus dem Besitz der Stadt Heidenheim an einen privaten Investor verkauft werden. Zirka 50 Prozent der Fläche ist bewaldet. Wird dieser Wald für die Neubebauung gerodet? Die 1973 erbauten Häuser mit 172 Wohneinheiten sind keine 50 Jahre alt. Ist es nachhaltig, wenn Gebäude nach einer Lebensdauer von weniger als 50 Jahren abgerissen werden? Ist es im Interesse der BürgerInnen, weiteren Wohnraum aus der öffentlichen Hand in die Privatwirtschaft zu überführen? Wie wird sichergestellt, dass eine Neubebauung die Anforderungen einer klimaneutralen Gesellschaft (Passiv- oder Plus-Energie Standard) erfüllt?

Dem Pariser Abkommen verpflichtet

Die Stadt und der Landkreis Heidenheim sollten bei allen Planungen und Entscheidungen bedenken, dass es ein verbindliches Pariser Klimaabkommen zu erfüllen gilt. Haben die Stadt und der Kreis dafür einen Plan, um bis zum Jahr x klimaneutral zu werden? Im übrigen ist eine ölbasierende Beheizung des Übungsrasens des FCH während der Wintermonate nicht zielführend.

Noch fünf Jahre bleiben

Ein paar Jahre bleiben uns noch (bei aktuellem Verbrauch noch genau 5 Jahre!), dann ist unser Treibhausgas-Budget für die Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5°C aufgebraucht. Steigt die Erderwärmung über diese 1,5°C ist das Auftreten von Kipppunkten mit dramatischen Auswirkungen auf die menschliche Zivilisation wahrscheinlicher. Der Klimawandel und dessen Folgen treffen uns alle. Und wir möchten uns auch in 20 Jahren noch für Fußballspiele interessieren, anstatt um unser Überleben zu.

(22.12.2020, HZ)

LM: Pläne für Heidenheimer Schlossberg besorgniserregend

– Kristina Karmazin

Seit Kurzem sind das städtebauliche Konzept für das Wohnareal, das auf dem Klinikgelände neu entstehen soll, sowie die Vergrößerungspläne des FCH bei der Stadt einsehbar. Dass der Schlossberg bald kaum noch bewaldet sein wird und stattdessen neben den geplanten Wohneinheiten lediglich eine Fußballerlebniswelt vorhanden sein wird, ist äußerst besorgniserregend. Ende des Jahres wurde die Neubebauung in einem Artikel in der Heidenheimer Zeitung thematisiert. Es solle ein Wohnquartier mit 300 neuen Wohneinheiten entstehen. Was jedoch nicht wirklich benannt wird, ist, dass ein großes Stück des an das Klinikum und den Wildpark angrenzenden Waldes dafür abgeholzt werden soll. Aber wozu?

Wald wird geopfert

Dafür gibt es keinerlei ersichtliche Gründe. Die zahlreichen Gebäude, die auf dem ehemaligen Klinikgelände entstehen können, hätten doch als Baugrund genügt. Bisher galt der Wald als nicht bebaubare Fläche, aber in diesem Zuge wurde einfach mal schnell der Flächennutzungsplan umgeschrieben und das auf Kosten des Waldes, der Tiere und uns Menschen. Das ist doch wirklich nicht zu glauben.

Allesverschlinger FCH

Damit aber nicht genug. Auch die weiteren Pläne des FCH in direkter nachbarschaftlicher Lage zu dem neuen Wohnareal sind äußerst Besorgnis erregend. Dieser von einem Gemeinderat treffend als „Krake“ bezeichnete Verein droht am Schlossberg so langsam alles zu verschlingen. Nun sollen auch noch der Hockeyplatz, vielleicht bald die Baseballer und noch mehr Waldfläche weichen für Park- und Fußballplätze. Schon jetzt sind diese Areale außerhalb der Spielzeiten totes Brachland. Des Weiteren, wie wird es im städtebaulichen Plan so schön formuliert: „um verkehrliche Belange neu zu ordnen/bzw. zu optimieren“ wird man im Katzental in eine grüne, von Schlehenbüschen umrandete Landschaft, ein Parkhaus stel-len, damit die Fußballbesucher direkt mit dem PKW anfahren können. An dieser Stelle befindet sich aktuell ein kleiner Parkplatz, der nur sehr spärlich genutzt wird. Lediglich alle zwei Wochen bei Heimspielen des FCHs türmen sich dort die Autos. Es sei wohl geplant, dass die Fans über eine Fußgängerbrücke, die oberhalb der Straße entlang führe, direkt vor dem Stadion landen können.

Mit Bussen zum Stadion

Warum kann denn der weite Weg das Katzental hinauf nicht mit Bussen bestritten werden? Kann man es etwa den Sportbegeisterten nicht zumuten für diesen weiten Weg ihre Füße in Bewegung zu setzen.

Wer will auf dem Schlossberg eine Fußballerlebniswelt, wie sie eine Vorschau in einem Gutachten nahelegt? Wenn die Verantwortlichen für die Kommunalpolitik wissen möchten, was hier am Schlossberg wünschenswert wäre, dann sollten diese doch bitte ihre Bürger fragen. Denn was bleibt, falls es mit der Karriere des FCH einmal vorbei ist? Eine Geisterstadt, die denen der abgeblühten touristischen Orte ähnelt? Es bleibt wohl abzuwarten, wann der Wildpark diesem uferlosen Unterfangen auch noch zum Opfer fällt. Hat man sich beim FCH oder im Gemeinderat überhaupt einmal gefragt, was das für die Anwohner und bald auch die neuen Bewohner des Klinikareals bedeutet?

Flutlicht im Wohnzimmer

Ein „Wohnen im Grünen direkt am Waldrand“ mit dem so scheinheilig geworben wird, ist das hier längst nicht mehr. Schon jetzt trennt die Bewohner nur noch wenige Baumreihen von der Voith-Arena. Zu Spielzeiten haben sie Flutlichtbeleuchtung bis ins Wohnzimmer und regelmäßig wiederkehrend Dauerlärm mit Bässen und Co durch die auch anderweitig vermietete Businesslounge der Voith-Arena.

Innehalten und nochmals nachdenken

Bitte halten Sie als Verantwortliche, Bürgermeister, Gemeinderat usw. einen Moment inne und fragen Sie sich: Ist das, was Sie hier befördern, wirklich Ihre Vision, die Sie für den Schlossberg haben – gewachsene Strukturen zu Gunsten eines Vereins und eines Wohnungsbauinvestors zu zerstören? Wäre es nicht viel zukunftsträchtiger eine Art Naherholungsgebiet, mit vielfältigen Freizeitmöglichkeiten für Jung und Alt zu erhalten und weiterzuentwickeln?

(06.04.2021, HZ)

 

LM: Stadt darf sich nicht aus ihrer Pflicht stehlen

– Jörg Hitzler und Lutz Störrle

Wer sich außer für Fußball auch noch für andere attraktive Sportarten interessiert, reibt sich dieser Tage verwundert die Augen. In der Planung für die Erweiterung des FCH-Areals rund um die Voith-Arena sollen der Hockey-Platz des HSB und mittelfristig sicher auch der Baseball-Park des HSB der Platzgier des FCH weichen.

Ein Treppenwitz

Ganz abgesehen davon, dass es ein – wahrscheinlich landesweit belächelter – Treppenwitz ist, funktionierende und in ihrer Lage in den Verbandsgebieten beider Sportarten einmalig schön gelegene Sportanlagen mit Rasen und Kunststoffbelag zugunsten von Parkplätzen und Verkehrswegen für die Heimspiele des FCH zu opfern, ist es schon unverfroren, wenn sich Herr OB Ilg und die Stadtverwaltung aus der Verantwortung stehlen und die Regelung den Vereinen zuschieben.

Stadt muss vermitteln

Als vor Jahren bereits erste Begehrlichkeiten des FCH vor allem auf den Hockeyplatz als Trainingsplatz und das schmucke Hockey-Vereinsheim erkennbar waren, hat sich der damals noch nicht auf Drängen des OB aufgelöste Stadtverband für Sport eindeutig dafür ausgesprochen, dass die Stadt im Falle einer unausweichlichen Entwicklung dafür Sorge zu tragen hat, der Hockeyabteilung und den Baseballern einen adäquaten Ersatz zu bieten; dies nicht nur für den Platz, sondern vor allem auch für das Hockey-Haus.

Die Mitglieder der Hockey-Abteilung haben genauso wie die Mitglieder des Baseball-Abteilung den Platz und seine Umgebung nicht nur mit hohem finanziellen Einsatz, sondern auch mit unzähligen Stunden freiwilliger Arbeitsleistung zu einer bestens funktionierenden Infrastruktur für beide Sportarten hergerichtet.

Geleistetes darf nicht untergehen

Es kann nicht angehen, dass diese Leistungen jetzt einfach untergehen oder, was noch schlimmer wäre, erneut erbracht werden müssten. Eine Einigung zwischen ehrenamtlich geführtem Verein und seinen Abteilungen und einem professionell geführten, finanziell recht gut ausgestattetem Wirtschaftsunternehmen (FCH) zu postulieren, gleicht einen Kampf zwischen David und Goliath anzuberaumen.

Alternativen aufzeigen

Es ist eindeutig Aufgabe der Stadtverwaltung, kostenfreie und adäquate Alternativen für die betroffenen HSB-Abteilungen zu finden und zu schaffen, wenn sie schon den Ambitionen des FCH nichts in den Weg legen will und keine anderen Möglichkeiten im Umfeld der Voith-Arena sieht.

Die Entwicklung des FCH in den letzten Jahren ist sicherlich als sehr erfreulich zu bewerten, ob das allerdings zu Lasten anderer, ebenfalls erfolgreicher Sportarten sein muss, erschließt sich keinem, der in irgendeiner Weise am Heidenheim Sport interessiert ist.

(14.04.2021, HZ)

 

LM: Heidenheim braucht kein Stadion für die Erste Liga

– Ulrich Schrade

Sicherlich ist der Aufstieg des 1. FCH in die Zweite Liga eine sportliche Erfolgsgeschichte. Auch identifizieren sich viele Bürger aus Stadt und Kreis mit dem Verein und seinen Erfolgen. Nun wird von den Vereinsstrategen der Aufstieg in die Erste Liga geplant. Aber sind Spiele der Ersten Bundesliga unbedingt schöner, spannender? Das ist nicht sicher. Sicher ist aber, dass es in der Ersten Liga um mehr Geld geht. Es sollen auch viel mehr Zuschauer zu den Spielen kommen. Das bedeutet: Mehr Verkehr, mehr Lärm, mehr Stau, nicht nur am Stadion, sondern schon vor der Stadt. Ein Mittelzentrum benötigt keinen Erste-Bundesliga-Fußball-Verein mit entsprechender Heimspielstätte. Alle Bundesliga-Stadien außer dem in Sinsheim (TSG Hoffenheim) befinden sich in Großstädten. Und das Sinsheimer Stadion liegt direkt an der Autobahn A6.

Mehr Verkehrsprobleme zu erwarten

Für den Schlossberg ist das Stadion vor allem wegen der begrenzten Verkehrsanbindung jetzt schon zu groß. Eine Erweiterung der Parkplätze oder ein Parkhaus führen zu noch mehr Verkehrsproblemen für die Stadt.

Die Stadionerweiterung fordert laut Bebauungsplan die „Umwandlung“, d.h. Vernichtung, von viel Wald. Diese Veränderung wird sich negativ auf das Landschaftsbild auswirken. Auch die geplante Wohnsiedlung am Klinikum hätte so geplant werden können und müssen, dass kein Wald gerodet werden muss. Der jetzt parkartige Charakter der Klinikumgebung wird verloren gehen.

Wald soll erhalten bleiben

Auch der Schallschutz für das Klinikum vor dem Fußball-Lärm wird durch die Waldrodungen schlechter werden. Aus der schalltechnischen Stellungnahme geht hervor, dass die neuen Häuser für die östlichen Räume Schallschutzfenster und Lüftungsanlagen benötigen werden. Würde man den Streifen Wald zwischen Schlosshaustraße und der neuen Siedlung belassen, könnte wohl auf Schallschutzmaßnahmen an den neuen Häusern verzichtet werden. Allerdings wären dann etwas weniger Gebäude möglich.

Behörden dürfen nicht zustimmen

Selbst die Gutachter kommen unter der Überschrift „Boden und Fläche“ zu der Erkenntnis: „Es sind Umweltauswirkungen mittlerer Erheblichkeit zu erwarten.“ Das müsste Grund genug für die Stadt Heidenheim sein, von der Stadionplanung Abstand zu nehmen. Und das Landratsamt dürfte der „Waldumwandlung“ nicht zustimmen, wenn es Umweltschutz und Land-schaftsschutz ernst nimmt.

Wer finanziert was?

Beim Betrachten der Pläne fragt man sich, aus welcher Kasse all dies finanziert werden soll und auf was dann in der Stadt verzichtet werden muss. Bekanntlich ist der FCH sehr gut vernetzt im Gemeinderat und bei der Spitze der Stadtverwaltung. Interessant in diesem Zusammenhang: Die Kombination von Tätigkeiten und Ämtern in Wirtschaft und Politik bei Frau Petra Saretz: Sie ist hauptberuflich im Vorstand des FCH tätig, dazu im Aufsichtsrat der Stadtwerke Heidenheim AG, und auch Fraktionsvorsitzende der CDU-Fraktion im Gemeinderat. So kann sie sich vor allem auch stark für die Interessen des FCH einsetzen, sowohl im Gemeinderat als auch im Aufsichtsrat der Stadtwerke.

Da hat Herr Hosinner von der HZ sehr Recht, wenn er feststellt, dass da „ein Gschmäckle“ bleibt.

(20.04.2021, HZ)

 

LM: Einzigartigen Schlossberg bewahren

– Bärbel Langosch

Ein Wahrzeichen und Kleinod von Heidenheim wird unwiederbringlich Stück für Stück geopfert und zerstört Die Stadt Heidenheim hat das Glück ein ganz besonderes Kulturdenkmal wie das Schloss Hellenstein zu haben. Der ganze Schlossberg ist schon immer etwas Besonderes mit vielfältigen, vor allem auch kulturellen Angeboten wie Museum, Naturtheater, Opernfestspielen, Veranstaltungen im CC etc. Und dies nicht nur für Menschen aus Stadt und Kreis, er ist auch ein Touristenmagnet dank seines besonderen Flairs.

Ausgewogene Vielfalt

Kombiniert mit sportlichen Freizeitmöglichkeiten, Angeboten für Familien mit Kindern und dem wunderbaren Wildpark herrschte hier eine Vielfalt und ein ausgewogenes Verhältnis, das eine hat das andere ergänzt und aufgewertet.

Man muss nicht übermäßig intelligent sein, um zu erkennen, dass es eine totale Fehlentscheidung gewesen sein muss, ein Fußballstadion mit solchen Dimensionen und Plänen (Fußball-Erlebniswelt) und all den unangenehmen Begleiterscheinungen an so einem Ort anzusiedeln.

Wenn sich etwas so einseitig auf Kosten einer lebendigen Vielfalt ausbreitet, sie quasi zuwuchert, kann das niemals etwas Gesundes sein. Da gibt es keine Ausgewogenheit mehr, weil alles Andere übertönt, gestört, untergeordnet, erstickt, vernichtet wird oder abstirbt.

Stadion kann auch an anderer Stelle stehen

Es gibt nichts Vergleichbares in Heidenheim. Der Schlossberg sollte mit seiner Geschichte, Kultur, Einzigartigkeit und einer Vielfalt an Freizeitmöglichkeiten bewahrt werden. Ein Fußball-Stadion kann auch an einer anderen, viel praktischeren Stelle gebaut werden, Wohnblöcke und Häuser auch.

 (21.04.2021, HZ)

LM: Zeigt Großmut

– Ulrike Baur-Zerle und Fritz Zerle

Wie wird der Schlossberg in ein paar Jahren ausschauen? Dort, wo heute ein parkähnliches Gelände mit lockerer Wohnbebauung um das Krankenhaus entstanden ist, soll bald eine verdichtete Bebauung entstehen und dafür müssen die letzten Bäume gefällt werden.

So verliert der Schlossberg nach und nach seine schöne Gestaltung. Einstmal gab es eine Greifvogelstation und einen Kletterwald, alles Anziehungspunkte, die den Schlossberg attraktiv machten. Im einstmaligen Kletterwald wurden auch schon „Tatsachen“ geschaffen, indem schon viele, vor allem die größten Bäume, entnommen wurden. Schritt für Schritt verliert dieses Erholungsgebiet an Anziehungspunkten. Es bleibt nur noch der Wildpark.

Trainingsplatz für Trainingsplatz wurde gebaut, weil die bestehenden ja nicht ausreichen. Hat schon jemals einer sich die Mühe gemacht, die Auslastung dieser Plätze zu messen? Gefühlt nicht einmal zehn Prozent, wenn ich daran vorbei gehe, laufe oder radle, alle Plätze fast immer leer. Effektiv ist anders.

Und jetzt noch als Krönung ein Parkhaus, weil ja alle 14 Tage an circa neun Monaten im Jahr ein Fußballspiel stattfindet. Wie wäre es mit mehr Park+Ride-Plätzen, mit einer Kombikarte Eintrittskarte/ÖPV? Auch die VIP-Damen und -Herren könnten sich dem anschließen und nicht auch noch die Tiefgarage belegen. Außerdem wäre es nicht doch schöner für viele Besucher und Besucherinnen als ein entspannter Spaziergang mit vorherigem und nachgängigem Gedankenaustausch über das gerade stattgefundene Spiel.

Zerstört den Bürgerinnen und Bürger nicht was sie jahrzehntelang geschätzt und geliebt haben. Zeigt Großmut, setzt Euch nochmal zusammen und nehmt die Pläne zurück.

 (17.05.2021, HZ)

LM: Nimmersatte Kraken auf dem Heidenheimer Schlossberg

– Alfred Hoffmann

Es war einmal ein Schlossberg, auf dem stand, nun ja, ein Schloss. Sonst nichts als Wiesen, Bäume, Wald drumrum. Vor hundert Jahren dann kam ein Theater hinzu, das sich immerhin mit Recht noch „Natur“-Theater nennen durfte, damals. Ein Hennennest, naja, auch das ging noch.

Dann wurd’s brutal, mit SA-, mit Gau- und Polizeischule, im Wald mit Schießbahn und nebenbei mit Schlosshau-Siedlung (und einem winzigen KZ).

Auswucherndes Krankenhaus

Dann auf dem Berg ein Krankenhaus. Ein Krankenhaus als erster Krake, auswuchernd mit Schwesternheimen, Parkplatz, Parkhaus, Weiterungen. Ein schlichter Platz des Turnerbunds, im Stiefelland der Nazis platt gemacht fürs Exerzieren, wurd wieder Sportplatz, größer jetzt, des HSB, des FCH, wurd gar „Arena“: ein zweiter Krake, der lang nicht satt ist.

Hotel war nicht erwünscht

Zu vergessen, leider nicht, das aus dem Fels gesprengte Congress-Zentrum samt Tippi-Top-Hotel, so was braucht‘ es schon in einer Stadt, die auf sich hält (Nein, braucht es nicht, die Leute war’n dagegen!). Und nun der letzte Schrei, der nächste Leuchtturm, der kostet ja fast nichts, weil’s der dumme Bürger aus der andern Steuertasche zahlt: die Seilbahn, die mit entzückenden Stützen und fröhlich glänzenden Gondeln die Schloss- und Burgruine rahmen wird, grün und ökologisch.

Halt, mir wird schlecht. Sie werden ihn doch endlich klein kriegen, den Schlossberg? Ich hab da keinen Zweifel.

 (07.06.2021, HZ)

Weitere Informationen zu unserer Initiative oder wie du helfen kannst

Nachricht an:

schlossberg-initiative-hdh@gmx.de